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Länder und Regionen

Die Alpen, acht Länder und viele Region

Die Alpen sind das größte und höchste Gebirge in Europa. Sie erstrecken sich über eine Länge von etwa 1.200 Kilometern und über eine Breite von bis zu 250 Kilometern. Sage und schreibe acht Länder haben Anteil an den Alpen. Neben den klassischen Alpenrepubliken Österreich und Schweiz haben auch Deutschland, Frankreich und Italien einen nicht unbeträchtlichen alpinen Anteil. Weitere Alpenanrainer sind zudem Liechtenstein, Slowenien und das kleine Königreich Monaco. Neben den nationalen Zugehörigkeiten werden zudem verschiedene Alpenregionen unterschieden. Die Alpen erstrecken sich in einem Bogen vom Tuchinopass nahe der norditalienischen Stadt Genua zuerst Richtung Norden, dann Richtung Westen und schließlich nach Osten.

Ein faszinierendes Hochgebirge

Der höchste Berg in den Alpen ist der in Frankreich und Italien gelegene Montblanc mit einer Höhe von 4.807 Metern über dem Meeresspiegel. Der Montblanc wurde 1786 von den Franzosen Jacques Balmat und Michael-Gabriel Paccard erstmals bestiegen. Rechnet man den im russischen Kaukasus gelegenen Elbrus nicht zu Europa, ist der Montblanc auch der höchste Berg des europäischen Kontinents. Im gesamten Alpengebiet gibt es unzählige faszinierende Gipfel, deren Besteigung teilweise auch für Laien möglich ist. Der höchste Alpengipfel in Deutschland ist die Zugspitze mit 2.962 Metern. Auch diesen Berg teilen sich zwei Länder, nämlich Deutschland und Österreich. Überhaupt haben die Alpen etwas sehr Verbindendes über die Ländergrenzen hinweg. Die alpenländische Kultur und das Brauchtum ähnelt sich trotz aller Unterschiede überall, egal in welchem der acht Anrainerländer man sich befindet. Die Ähnlichkeit zwischen einem Tiroler und einem Schweizer Bergbauern ist allemal größer als zwischen einem Allgäuer und einem Ostfriesen. Das liegt sicher auch an den natürlichen Gegebenheiten wie Vegetation und Fauna, die in den verschiedenen Alpenregionen durchaus vergleichbar sind. Gleichwohl zeichnen sich die Alpen auch durch eine große kulturell und natürliche Vielfalt aus.

Die verschiedene Alpenregionen

Die Alpen sind ausgesprochen komplex. Sie fächern sich von einem Hauptkamm in mehrere Ketten auf. Zwischen den Gipfelketten haben sich über Jahrmillionen breite Längstäler entwickelt. Es gibt hochgebirgstypische spitze Gipfel, Kare, Hochplateaus, breite Täler und zahlreiche Seen und Bäche. Eine Linie vom Bodensee zum Comer See in Italien trennt die Ost- von den Westalpen. Eine tektonische Linie, die sogenannte Periadriatische Naht wiederum trennt von den Ost- und Westalpen die Südalpen ab. Zu den ältesten Teilen der Westalpen gehören Zentralmassive wie das Aare-Gotthardmassiv, das Aiguilles Rouges-Montblancmassiv und Teile der Meeralpen. Hier herrschen kristalline Gesteinsformen vor. Die Ostalpen wiederum werden nach ihrem Hauptgestein Nördliche und Südliche Kalkalpen genannt. Die kristallinen Zentralalpen gehören ebenfalls zu den Ostalpen. Zu den Nördlichen Kalkalpen zählen die Allgäuer Alpen und das Salzkammergut bis zum Bergmassiv Rax in Niederösterreich und der Steiermark. Mit ihren großen Quertälern, zahlreichen Seen und relativ geringer Zertalung sind die Nördlichen Kalkalpen Sommers wie Winters beliebte Touristenregionen.

Zentralalpen und Südliche Kalkalpen

Südlich der Nördlichen Kalkalpen liegen die teilweise stark vergletscherten sogenannten Zentralalpen mit dem höchsten Berg der Ostalpen, dem 3.797 Meter hohen Großglockner. Zu der ausgedehnten Region der Zentralalpen gehören die Rätischen, die Ötztaler und die Stubaier Alpen in Tirol sowie die Hohen Tauern und die Zillertaler Alpen. Dieses Gebiet ist durch den Felber-Tauern-Tunnel und durch die Großglockner-Hochalpenstraße gut erschlossen und bietet zahlreiche touristische Hotspots. Nach Osten schließen sich noch die Niederen Tauern und die Gurktaler Alpen an. Die bereits erwähnte Periadriatische Naht, hier Judikarienlinie genannt, trennt die Südalpen und die Südlichen Kalkalpen wiederum von den Zentralalpen. Zu ihnen gehören die Bergamasker und die Etschtaler Alpen, die Dolomiten sowie die Karnischen und die Julischen Alpen, die Karawanken und die Steiner Alpen in Österreich, Italien und Slowenien.

Besiedlungs- und Kulturgeschichte

Die Alpen waren wohl schon in der späten Jungsteinzeit und Mittelsteinzeit besiedelt. Ötzi, die Gletschermumie aus den Ötztaler Alpen, ist ein Zeuge aus jener frühen Besiedlungszeit, als in dem Gebirge ausschließlich Jäger und Sammler lebten. Von verschiedenen Vorlandseen ist auch eine neolithische Pfahlbaukultur nachgewiesen. Bergbau wurde schon in der Höttinger- und Hallstattkultur vor mehr als 3.000 Jahren betrieben. Zahlreiche Kulturen hinterließen in den verschiedenen Alpenregionen ihre Spuren. Dazu gehören die Helvetier, die Rätier, die Ladiner und die Kelten ebenso wie die Römer. Das Erbe diese verschiedenen Kulturen schlägt sich in der materiellen Kultur ebenso nieder wie in der Sprache mancher alpinen Gebiete. Im Laufe der Jahrhunderte wurden im alpinen Raum große Waldgebiete gerodet, um Weidegebiete zu erschließen. Erst durch den Ackerbau und die Viehzucht wurde eine ganzjährige Besiedlung möglich. Die Bergbauernkultur mit ihren prächtigen Bauernhäusern prägt das Bild von den Alpen bis heute. Der Naturbaustoff Holz spielt nach wie vor eine wichtige Rolle und auch die Wasserkraft wird reichlich genutzt. Zahlreiche Bräuche und Traditionen sind im Alpenraum tief verwurzelt. Mythen und Sagen spielen in viele Traditionen hinein, die sowohl heidnischen als auch christlichen Ursprungs sind. Die üppige alpine Vegetation und die einmalige Tierwelt schlägt sich auch symbolisch in den Trachten und Bauwerken der alpinen Gebiete nieder. Viele Gegenden sind ländlich geprägt, aber im Alpenraum gibt es auch pittoreske Städte mit mittelalterlichem und südländischen Charakter.

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